Die häufigsten Fragen von Leserinnen und Lesern

Wie kommst du auf die Ideen für deine Krimis?

Ich finde es sehr hilfreich, True-Crime-Formate zu lesen oder zu sehen. Dabei komme ich manchmal auf eine Idee, was für einen Typ Täter ich gern einmal in einem meiner Krimis auftauchen lassen möchte. Oder aber ich lese Fachliteratur – wie die Kriminalistik-Reihe von Dr. Manfred Lukaschewski – und suche mir einen anderen Aspekt aus, der mich fasziniert. Zum Beispiel einen vorgetäuschten Suizid. Dann frage ich mich, in was für einer Geschichte ich ein solches Verbrechen unterbringen könnte. In 🔥»Feuer im Alten Land«🔥 wollte ich zum Beispiel gern über Brandstiftung schreiben und habe das als Ausgangslage für meine Handlung genommen.

Wieviel Hanna Paulsen steckt in deinen Büchern?

Das ist eine interessante Frage. Ich finde schon, dass einiges von mir in dem Buch steckt, denn immerhin habe ich fast ein Jahrzehnt selbst als Journalistin gearbeitet und kann dadurch viele eigene Erfahrungen aus meinem Berufsalltag einbringen. Andererseits ist meine Hauptfigur Gesa Jansen in mancher Hisicht auch ganz anders als ich: zum Beispiel ist sie sehr sportlich und draufgängerisch. Was wir aber gemeinsam haben ist eine Vorliebe dafür, unangenehme Fragen zu stellen.

Hattest du schon mal eine Schreibblockade?

Eine richtige Schreibblockade hatte ich noch nie. Ich denke, das liegt daran, dass ich aus dem Journalismus komme. Da muss ein bestimmter Artikel manchmal zu einer festen Uhrzeit fertig sein, damit das Blatt pünktlich in den Druck gehen kann. Die Option, den Text später abzugeben, gibt es nicht. Also musste so manches Mal unter großem Zeitdruck ein Text her – selbst, wenn ich ihn nicht sonderlich gut fand.

Deswegen kann ich immer und jederzeit schreiben und das unter allen Bedingungen. Ich habe schon im Krankenhaus geschrieben, als ich meinen kleinen Sohn begleitete, der am Blinddarm operiert worden war. Ich habe unter Tränen, Schmerzen und bei Schlafentzug geschrieben. Es war nicht immer gut, was dabei herausgekommen ist, aber es gab immer einen Text.

Ich glaube, sobald man aufhört, die Qualität des eigenen Textes zu hinterfragen, und einfach drauflosschreibt, lässt sich jede innere Blockade überwinden.

Hast du einen Ort, wo du besonders gerne schreibst?

Am liebsten schreibe ich ganz klassisch an einem Tisch in meiner Bibliothek. Ursprünglich hatte ich den Raum mal als gemütlichen Leseraum eingerichtet, aber still und leise hat er sich zu meinem Arbeitszimmer gewandelt. Umgeben von so vielen Büchern lässt es sich immer gut schreiben. 📓📔📒📗📘📙📚

Was war deine Inspiration für Gesa und Björn? Und woher kommt der Name Gesa?

Gesa ist die friesische Kurzform für Gertrud und bedeutet „Die Starke“, was ich sehr passend für meine Heldin finde. Außerdem wollte ich gern einen Vornamen, den man regional gleich in Norddeutschland verankert.

Das Vorbild für Gesa waren zwei Lokaljournalistinnen, die beide sehr klein, aber tough sind. Eine von ihnen wollte wie meine Hauptfigur Polizistin werden, wurde aber aufgrund ihrer geringen Körpergröße als Bewerberin abgelehnt.

Björn habe ich als Figur möglichst konträr zu Gesa konzipiert, um ihre Zusammenarbeit interessanter zu gestalten. Auf menschlicher Ebene sorgt ihre Verschiedenheit für Konflikte, aber andererseits profitiert auch jeder in beruflicher Hinsicht von den Stärken des anderen. Gesa ist mutig und packt die Dinge an. Björn ist diplomatisch und kann besser mit Menschen umgehen.

Liest du selbst auch Krimis anderer Autoren? Wenn ja, gibt es einen Lieblingsautor oder einen Krimi, den du besonders spannend findest?

Ja, ich lese selbst auch gern Krimis. Allerdings dürfen sie nicht zu blutig sein. Ich mag zum Beispiel die Bücher von Anna Johannsen und Ben Aaronovitch. 📚

Gesa hat ja vor ihrem Job als Polizeireporterin als Kriegsberichterstatterin gearbeitet. Warum hast du dieses Gebiet für sie ausgewählt? Würdest du als Reporterin in einem Kriegsgebiet arbeiten?

Nein, ich würde nicht als Kriegsreporterin arbeiten. Ich bewundere jeden, der für diese wichtige Arbeit sein Leben riskiert. Aber ich habe einen kleinen Sohn, den ich ganz sicher nicht zurücklassen würde, und bin auch längst nicht so mutig wie meine Hauptfigur Gesa.

Ich wollte, dass Gesa absolut tough ist, deshalb habe ich diesen extremen Hintergrund für sie gewählt. Auch Polizeireporter müssen schließlich einiges aushalten können. Außerdem hat Gesa durch ihre Vergangenheit auch eine seelische Verletzung, was sie als Figur interessanter und zugleich auch etwas menschlicher macht.

Hattest du schon als Kind den Wunsch zu schreiben, oder wolltest du gern auch etwas anderes machen?

In meinem Freundebuch aus Grundschultagen steht tatsächlich als Berufswunsch schon »Schriftstellerin« drin. 🖋 Das hat sich aber mit vierzehn Jahren geändert. Ab da wollte ich unbedingt Filmregisseurin werden. 🎥 Ich habe als Jugendliche in meinen Schulferien Praktika bei Film und Fernsehen gemacht und mein gesamtes Erspartes in einen Camcorder gesteckt, um mich an einer Filmhochschule zu bewerben. Da ich aber abgelehnt wurde, habe ich stattdessen Journalistik studiert, mich danach für ein Aufbaustudium im Drehbuchschreiben beworben und wurde wieder abgelehnt. Also wurde ich erstmal Journalistin, was ganz okay war, aber eben nicht mein Traumjob.

Wie kommst du auf Ideen, um deine Figuren zu entwickeln?

Besonders gern sehe ich mir die Pilotfolgen erfolgreicher TV-Serien an, weil dort die Figuren oft auf geniale Weise eingeführt werden.

Aber auch das wahre Leben bietet gute Vorlagen: Ich hatte zum Beispiel mal einen Vorgesetzten mit einer Schwäche für technische Spielereien, die in Richtung Spionage gingen. Die versteckten Kameras, die Björn manchmal benutzt, gehen auf sein Konto.

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